Angela van Dijk
stellvertretendes bürgerliches Mitglied im Sozialausschuss und Kandidatin für die Gemeindewahl 2023
- Seit wann bist Du politisch aktiv?
Eigentlich schon immer, seitdem ich erwachsen bin. Ich bin ja in der ehemaligen DDR aufgewachsen und nach der Wende bot sich endlich die Möglichkeit, sich politisch zu engagieren. Ich habe mich immer sehr für Sozialpolitik interessiert und mich für sozial Schwächere eingesetzt. Das war schon in meiner Zeit als Pfadfinderin so… 1997 bin ich dann nach Pellworm gekommen und habe mich ehrenamtlich, aber nicht politisch engagiert – z.B. 2015, als wir auch auf Pellworm Zuweisungen von Asylbewerbern bekamen, da habe ich Wohnraum für zwei Mütter mit jeweils zwei Kindern zur Verfügung gestellt, eine Begleitung bei Behördengängen organisiert, den Kindern bei der Integration in Schule und Kita geholfen. Aber erst während des Wahlkampfs 2018, als die SPD hier tolle Projekte und Vorhaben für Pellworm entwickelt hat, habe ich angefangen, mich für die Inselpolitik zu interessieren. Ich bin öfter zu den Klönschnacks gegangen, die offenen und engagierten Diskussionen dort haben mir sehr gut gefallen und Thomas Tallowitz hat mich schließlich davon überzeugt, in die Partei einzutreten. Diesen Schritt habe ich bis heute nicht bereut.
- Was waren Deine Beweggründe, Dich politisch zu engagieren?
Ich habe selbst Erfahrungen mit Ausgrenzung und unverschuldeter Armut gemacht, und das hat mich geprägt. Ich musste einmal Hartz IV beantragen und das war furchtbar für mich. Aber dadurch kenne ich die Perspektive derjenigen in unserer Gesellschaft, denen es nicht so gut geht. Und da ist aus meiner Sicht die SPD die einzige politische Kraft, die wirklich etwas tut – vor allem für Familien, die hart arbeiten und trotzdem Unterstützung brauchen, um über die Runden zu kommen.
- Welche Themen liegen Dir besonders am Herzen – und warum?
Besonders am Herzen liegen mir Menschen, die Hilfe benötigen. Als im letzten Jahr Flüchtlinge aus der Ukraine zu uns kamen, habe ich z.B. Sachspenden für einen Transport in die Ukraine gesammelt, einen Deutsch-Kurs auf die Beine gestellt etc.. Vor allem in der Weihnachtszeit bewegt es mich sehr, dass es viele gibt, die einsam sind. Und Einsamkeit hat oft seinen Grund darin, dass Menschen arm sind. Ich engagiere mich deshalb seit vielen Jahren für ein Projekt, wo wir zu Weihnachten Kinderbücher sammeln und diese dann im Rahmen einer Weihnachtsfeier an Heiligabend an Kinder unterschiedlichster Familien verschenken. Außerdem führe ich zusammen mit anderen Mitstreiter*innen das Projekt von Gabi Edlefsen fort und verteile Weihnachtsgeschenke an bedürftige Kinder. Dabei mache ich oft die Erfahrung, dass es allzu oft Vorurteile sind, die dazu führen, dass Menschen ausgegrenzt werden. Ich finde: wenn die Menschen etwas mehr Toleranz üben würden, wäre die Welt ein besserer Platz.
- Was sind aus Deiner Sicht die größten Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf Pellworm zukommen?
Auch auf Pellworm gibt es Vorverurteilung, Neid und Missgunst. Deswegen trete ich für ein besseres soziales Miteinander und mehr Toleranz im Zusammenleben auf der Insel ein. Wichtig ist mir als eine, die viel mit Gästen zu tun hat, dass wir unsere Insel in ihrer Ursprünglichkeit bewahren – das ist nämlich das, weswegen die Gäste kommen! Dazu gehört selbstverständlich auch der Kampf gegen den Klimawandel, den wir als Inselbewohner*innen schon im eigenen Interesse ganz engagiert führen müssen. Und natürlich brauchen wir dringend bezahlbaren Wohnraum, sonst können wir bald keine Restaurants oder Ferienunterkünfte mehr betreiben – und auch die Pflege älterer Menschen ist so wie bisher nicht mehr zu gewährleisten.
