Kreis gibt Mittel für Hochwasserschutzkonzept frei!

Am Dienstag, 28. Mai 2024, hat der Finanz- und Bauausschuss des Kreises die Haushaltsmittel für das Hochwasserschutzkonzept für Pellworm freigegeben! Damit kann nun endlich die Ausschreibung gestartet werden.

Zum Hintergrund:

Auch wenn unsere Deiche wehrhaft sind, kann es passieren, dass es einmal zu einem Deichbruch kommt. Die Folgen für unsere Insel wären verheerend: sie würde binnen kürzester Zeit volllaufen wie eine Badewanne. Für diesen Fall brauchen wir einen guten Evakuierungs- und Rettungsplan: jeder und jede muss wissen, wo er oder sie sich in Sicherheit bringen kann, wie man dorthin gelangt, wie kritische Infrastruktur gesichert werden kann etc. Ein solches Hochwasserschutzkonzept, erstellt von Expert*innen, kostet viel Geld – schätzungsweise rund 100.000 €.

Unsere Bürgermeisterin Astrid Korth hatte sich bereits im Jahr 2022 an das Land mit der Bitte um Finanzierung eines solchen Konzepts gewandt. Als dann am 24.10.2023 die Absage durch das LKN kam, wandte sie sich unverzüglich an den Kreis Nordfriesland mit der Bitte um Unterstützung. Diese Bitte ist von der SPD-Kreistagsfraktion aufgegriffen und von den anderen demokratischen Fraktionen im Kreistag Nordfriesland unterstützt worden. So konnte in der Haushaltsberatung im Dezember 2023 die Finanzierung eines Hochwasserschutzkonzepts für die Insel Pellworm in Höhe von 95.000 € einstimmig beschlossen werden! Die endgültige Freigabe der Gelder sollte durch den Finanz- und Bauausschuss erfolgen, nachdem weitere Finanzierungsmöglichkeiten abgeklopft worden sind.

In der Sitzung des Finanzausschusses am 28. Mai 2024 wurde nun die endgültige Freigabe der Gelder beschlossen – allerdings bei Enthaltung der CDU und der AfD.

Aus dem NEIN des Landes zur Finanzierung ist nun also ein JA des Kreises geworden – dank des engagierten Einsatzes unserer Bürgermeisterin. Wir gratulieren Astrid ganz herzlich zu diesem Erfolg im Interesse unserer Sicherheit!

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„Der Widerstand der Krabbenfischer muss weitergehen!“

Das wurde mehr als deutlich auf der interessanten Informationsveranstaltung, die auf Einladung des SPD-Ortsvereins am Gründonnerstag im Pellwormer Bürgerhus stattfand. Thema war der EU-Aktionsplan, der quasi ein Berufsverbot für die Krabbenfischerei vorsieht und der seit Wochen die Gemüter erhitzt. Zunächst stellte der Pellwormer Fischer Birger Zetl die Arbeitsweisen, Fanggebiete und Rahmenbedingungen unserer Krabbenfischer vor. Dr. Peter Breckling, der Generalsekretär des Deutschen Fischereiverbands, schilderte eindrücklich, wie das Vorgehen der EU alle Insider fassungslos gemacht hatte: ohne Folgeabschätzung, entgegen aller wissenschaftlicher Expertise und ohne Abstimmung mit den EU-Mitgliedsstaaten sei dieser Aktionsplan veröffentlicht worden. Dies bestätigte auch der SPD-Landtagsabgeordnete Marc Timmer, der von einem „intransparenten Verfahren“ sprach, von dem auch der Schleswig-Holsteinische Landtag überrascht worden war. Er teilte die Auffassung, dass der Aktionsplan ein völlig ungerechtfertigter und unverhältnismäßiger Eingriff in die Grundrechte der Fischer sei, was umso unverständlicher sei, als die Krabbe in ihrem Bestand gar nicht gefährdet sei. Krabbenfischerei gehöre außerdem zur Identität der Region und sei sehr wichtig für den Tourismus. Hans von Wecheln von der Interessengemeinschaft nordfriesischer Häfen rief den Entstehungsprozess des Nationalparks Wattenmeer in Erinnerung, in dem mehrfach betont worden war, dass die Tätigkeit der Krabbenfischer nicht eingeschränkt werden solle, weil es dafür auch keinerlei Begründung gäbe. Das gelte auch heute noch! Eine andere Position vertrat die grüne Landtagsabgeordnete Silke Backsen, die sich für einen „Zukunftspakt für mehr Meeresschutz“ aussprach und stärker differenzieren wollte nach unterschiedlichen Fanggeschirren. Sie stehe hinter der Krabbenfischerei und wolle ein überparteiliches Gesprächsangebot machen. Hierzu verwies Birger Zetl auf die MSC-Zertifizierung, die die Fischer längst als freiwillige Maßnahme durchlaufen hätten, was aber von der Politik nie anerkannt worden wäre. Er habe genug von ständig neuen Runden Tischen, wo „nie mit den Fischern, sondern immer nur über die Fischer geredet“ werde.

Als Fazit bleibt festzuhalten: es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass die grundberührende Fischerei in der Nordsee den Meeresboden über Gebühr schädigt, im Gegenteil: die Fischer haben große Anstrengungen unternommen, um zu mehr Nachhaltigkeit zu kommen. Es gibt keine Folgenabschätzung und keine Begründung für eine so massive Maßnahme wie ein Berufsverbot. Letztendlich blieb eine gewisse Ratlosigkeit, was die EU dazu bewegt, die Krabbenfischerei verbieten zu wollen – und eine gehörige Portion Skepsis, ob diese Pläne nach dem massiven Protest der Fischer nun ad acta gelegt werden. Zwar ist der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir inzwischen zurückgerudert und hat sich gegen den Aktionsplan in seiner gegenwärtigen Form ausgesprochen, doch waren sich die Experten einig, dass der Widerstand der Fischer noch lange Zeit weitergehen müsse. Der Druck auf Bundes- und EU-Ebene müsse aufrechterhalten bleiben mit dem Ziel, die Krabbenfischerei in der Nordsee vor noch weitergehenden Einschränkungen zu schützen.

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Deichsicherheit und Katastrophenschutz

Die Gemeinde lud ein zu einer Info-Veranstaltung über unsere Sicherheit – und rund 200 Menschen kamen! Das Bürgerhus war voll, was zeigt, dass das Thema wirklich jeden und jede Pellwormer*in betrifft. Der Gast aus Kiel, Umweltminister Tobias Goldschmidt, war denn auch schwer beeindruckt – nicht nur von dem großen Interesse der Inselbevölkerung, sondern auch von den vielen fachkundigen Diskussionsbeiträgen.a

Seine Zusicherung, dass der Ausbau von fünf Kilometern unseres Außendeichs (Westerkoog und Alter Koog) zum Klimadeich relativ weit oben auf der Prioritätenliste der Landesregierung steht, wurde zwar wohlwollend zur Kenntnis genommen, konnte aber nicht wirklich das Sicherheitsbedürfnis des Publikums befriedigen. Denn was ist mit den übrigen 23 Kilometern? so fragte sich nicht nur SPD-Gemeindevertreter Dethlef Dethlefsen. Was bei einem Deichbruch droht, wurde an mehreren Stellen der Diskussion deutlich: Da wir keine funktionierende zweite Deichlinie haben, steht in kurzer Zeit die gesamte Insel unter Wasser! Und eine Evakuierung ist schwierig, das wissen die Insulaner*innen. Da halfen auch keine ministeriellen Beteuerungen wie „Wir haben Sie und Ihre Deiche hoch oben auf unserem Zettel“ und „Kiel sieht sehr genau Ihre Situation“.

Ergänzend erläuterte Dr. Johannes Oelerich von der Abteilung Wasserwirtschaft im Ministerium fachkundig die verschiedenen Möglichkeiten und technischen Herausforderungen eines vorsorgenden Küstenschutzes auf Pellworm. Seine Aussage, dass Pellworms Deiche noch etwa zwei Meter Reserve hätten, wurde allerdings sehr kritisch aufgenommen. Ebenso die voraussichtliche Zeitachse: Bei einem angedachten Planungsbeginn im Jahre 2028 dauert es nochmal 10 Jahre bis zum Baubeginn! Das war den meisten Anwesenden zu spät.

Von mehreren Diskussionsteilnehmern wurde als relativ rasch umsetzbarer und vielversprechender Lösungsvorschlag der verstärkte Ausbau der Vorländer als Wellenbrecher eingefordert. Ein Vorschlag, der von den anwesenden Ministeriumsvertretern nicht abgewehrt, aber auch nicht gerade begeistert aufgenommen wurde.

Der zweite Teil der Diskussionsveranstaltung, die insgesamt drei Stunden dauerte, drehte sich um das Thema Katastrophenschutz: Was ist im Fall der Fälle zu tun? Wie ist Pellworm auf eine solche Situation vorbereitet? Was könnte noch getan werden?

Deichgraf Ernst-August Thams und Ordnungsamtsmitarbeiter Claus Stock beschrieben anschaulich die Alarmierungskette, die verschiedenen Warnmittel, das System der Deichgänger, die Vorsorge für einen Stromausfall, die Arbeit des Krisenstabs, die individuellen Selbstschutzmöglichkeiten und die Evakuierungsstrategie. In zwei bis drei Wochen werden alle 750 Pellwormer Haushalte eine Information der Gemeinde in die Briefkästen bekommen, in der genau benannt wird, wer in seinem Haus bleiben kann, wer Menschen aufnehmen muss und wer zu den 350 Haushalten gehört, die evakuiert werden müssen. Pellworm hat 150 sichere Evakuierungspunkte, die mindestens 3 Meter über NN liegen. Im Gespräch ist darüber hinaus die Errichtung von Rettungswarften, Planungsmittel stehen nächstes Jahr im Haushalt der Gemeinde bereit. Der Bau von Rettungswarften, so die Bürgermeisterin, dürfe aber nicht als Argument ins Feld geführt werden, um die dringend notwendige Deicherhöhung zu verschieben oder gar aufzugeben. Dies, sicherte der Minister zu, werde nicht geschehen.

Insgesamt, so der Minister, gäbe es keine „heilige Kuh“ im Hinblick auf die Deichverstärkung, auch der Nationalpark dürfe dem nicht im Weg stehen. „Mir ist bewusst, dass Pellworm in einer besonderen Situation ist. Und ich sage hier ganz deutlich: Der Küstenschutz muss eingreifen können, wenn es erforderlich ist, es darf keine Denkverbote geben“, so Minister Goldschmidt.

Die Pellwormer*innen werden ihn an diese Worte erinnern.

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Unsere Bürgermeisterin Astrid Korth ist wieder gewählt!

Unsere Bürgermeisterin Astrid Korth ist wieder gewählt!

Wir freuen uns alle riesig darüber! Nach langen und teilweise schwierigen Verhandlungen, unzähligen Telefonaten und vielen vielen persönlichen Gesprächen ist es gelungen, dass eine Mehrheit in der Stichwahl für Astrid gestimmt hat. Allen, die daran mitgewirkt haben, ein ganz großes Dankeschön - vor allem unserem Ortsvereinsvorsitzenden Tore Zetl, unserem Fraktionsvorsitzenden Dethlef Dethlefsen sowie unserem ehemaligen Gemeindevertreter Jörg Ketelsen. Ihr habt alle großartig gekämpft!!!
Ein interessantes Detail am Rande: auch die beiden Stellvertretenden der Bürgermeisterin sind Frauen. Drei Frauen an der Spitze der Gemeinde - das hat Pellworm auch noch nicht erlebt!

Auf dem Foto von links nach rechts unsere frisch gewählten Gemeindevertreter/innen: Dethlef Dethlefsen, Astrid Korth, Bettina Eisert, Tore Zetl.

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KRABBENFISCHEREI VOR DEM AUS?

KRABBENFISCHEREI VOR DEM AUS?

Neue Pläne der EU und ihre Folgen für Pellworm


Die EU-Kommission verfolgt Pläne, wonach ab 2024 der Einsatz grundberührender Fangnetze in Natura 2000-Gebieten verboten werden soll. Droht tatsächlich das Aus für die Fischerei im Wattenmeer? Was bedeutet das konkret für die Pellwormer Krabbenfischer? Welche Folgen hätte ein solches Verbot für die Insel Pellworm?

Diesen und anderen Fragen wollen wir gemeinsam nachgehen.

Wir laden daher ein zu einer

Informations- und Diskussionsveranstaltung
am 6. April 2023 um 18.30 Uhr
im Pellwormer Bürgerhus

Als Fachleute sind eingeladen:

  • Birger Zetl, Pellwormer Krabbenfischer
  • Jens Korte, Krabbenkümmerer im Landesfischereiverband S-H
  • Marc Timmer, Landtagsabgeordneter der SPD
  • Peter Breckling, Generalsekretär des Deutschen Fischerei-Verbands
  • Silke Backsen, Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen (angefragt)

Alle, die sich für dieses Thema interessieren, sind herzlich eingeladen!

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Tore Zetl, Vorsitzender der SPD Pellworm, Ostersiel 24, 25849 Pellworm

 

Einladung als Download!

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Ostersiel 24, DE-25849 Pellworm
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